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tripledot


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Verfasst am:
03.03.2008, 08:53 Millenium? Müllenium! |
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www.millenium-braunschweig.de:
Zitat: Historie 1872 - 2006
Um das Projekt ist es irgenwie still geworden. Das letzte, was mal vor Ewigkeiten in der Zeitung darüber zu lesen war, handelte von Kleingärtnern, die sich über die Beschattung durch den wachsenden Berg beklagt haben.
Lebt das Projekt noch?
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Zuletzt bearbeitet von tripledot am 19.05.2008, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter

Alter: 18
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
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Verfasst am:
03.03.2008, 10:01 Theater oder Mülldeponie ? |
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Die aktuelle Lage war durch Anfrage der Linkspartei zur letzten Ratssitzung aufgedeckt worden und wurde in einer Sondersitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 13.2.2008 öffentlich besprochen:
Danach sieht es wohl so aus, daß über die Jahre hinweg viel mehr Material dorthin aufgeschüttet - und wie es aussieht - "entsorgt" worden ist, als bislang bekannt war.
Inwiefern dort unter dem "genialen Trick" der Schaffung eines Amphietheaters letztlich nur Baumüll, durchaus auch aus belasteten Bodensanierungen von überall aus dem Stadtgebiet der letzten 20 Jahre (Stichwort Buchler) abgeladen worden ist, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Hier mal ein Bericht vom untersuchenden Ratsherrn U.Sommerfeld (Linke):
http://www.linksfraktion-braunschweig.de/index.php?option=com_content&task=view&id=211&Itemid=1
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Hach

Anmeldungsdatum: 06.10.2006
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Verfasst am:
03.03.2008, 14:45 Re: Millenium? |
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« tripledot » hat folgendes geschrieben: Um das Projekt ist es irgenwie still geworden.
Beim Millenium ist das normal.
Wie oft ich gedacht habe, dass sich dort nichts tut, aber letztendlich hat der Berg wohl jetzt seine geplante Höhe erreicht.
Wobei man früher das geplante Amphitheater irgendwie viel besser erkennen konnte als jetzt. Heute sieht es mir ein wenig zu steil aus.
_________________ - Nur für Ja-Sager -
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Peter

Alter: 18
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 1236
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Verfasst am:
08.03.2008, 10:01 von wegen "Bauvorhaben" |
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« Hach » hat folgendes geschrieben: « tripledot » hat folgendes geschrieben: Um das Projekt ist es irgenwie still geworden.
Beim Millenium ist das normal.
Wie oft ich gedacht habe, dass sich dort nichts tut, aber letztendlich hat der Berg wohl jetzt seine geplante Höhe erreicht.
Wobei man früher das geplante Amphitheater irgendwie viel besser erkennen konnte als jetzt. Heute sieht es mir ein wenig zu steil aus.
Es handelt sich also um kein "Bauvorhaben", wie das über Jahrzehnte hinweg öffentlich gehandelt worden ist, sondern schlicht und einfach um einen gewinnbringenden Trick, belasteten Bauschutt und Müll in der Stadt abzuladen: eine umwelt-belastende Mülldeponie :
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Kai


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Verfasst am:
08.03.2008, 12:01 (Kein Titel) |
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Ich finde es eine Freiheit was die da getan haben
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BSler01

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Anmeldungsdatum: 18.11.2006
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Verfasst am:
08.03.2008, 13:00 (Kein Titel) |
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_________________ Der o.g. Text ist meine Meinung zu diesen Themen. Ich formuliere meine Texte manchmal ironisch, sarkastisch oder überzogen.
1984 war nicht als Anleitung gedacht!
Zuletzt bearbeitet von BSler01 am 14.06.2013, 20:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Kai


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Verfasst am:
08.03.2008, 13:09 (Kein Titel) |
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haha natürlich !!
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Peter

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Anmeldungsdatum: 06.10.2006
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Verfasst am:
12.03.2008, 13:39 Baustopp und weitere Verstösse |
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Angeregt durch die öffentliche Diskussion hatte die Verwaltung gegen den Betreiber der Deponie einen Baustopp in der letzten Woche verhängt, woran der sich nicht gehalten hat, woraufhin die Stadt jetzt mit baupolizeilichen Maßnahmen vorgehen musste ... (heute auch kleine Meldung in der BZ)
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Hach

Anmeldungsdatum: 06.10.2006
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Verfasst am:
13.03.2008, 01:19 (Kein Titel) |
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Da sehe ich die Überschrift "Stadt: Sickerwasser enttarnt Müll im Millenniumsberg" und bin natürlich gleich neugierig geworden.
Da lese ich mir den Text durch um herauszufinden was denn so alles herausgefunden wurde. Im Artikel steht jedoch genau das Gegenteil von dem was uns die Überschrift weiß machen will.
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/8131756
_________________ - Nur für Ja-Sager -
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Kai


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Anmeldungsdatum: 29.09.2006
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Verfasst am:
06.04.2008, 21:41 (Kein Titel) |
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Peter

Alter: 18
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 1236
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Verfasst am:
15.04.2008, 10:16 ... beim Stadtputztag wohl übersehen ? |
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Zitat: Kritiker fragen sich bereits, ob das Millenium nicht nur vorgeschobenes Argument für die Genehmigung der Bauschutt-Deponie war.
Es werden Grenzwerte an unterschiedlichen Stellen von Eisen, Aluminium, Blei Sulfaten, Amoniumstickstoff überschritten.
...
Und was steckt da so im Berg tief drin?
Es wurden von der Stadt verbuddelt:
- Industrieschlämme großer Industriebetriebe 1963
- 2 LKW-Ladungen Pflanzenschutzmittel (Fungizide und Pestizide) 1963 und 1965;
- Druckereiabfälle, flüssige Chemikalien 1966
- galvanische Industrieschlämme und Ölschlämme bis 1967;
... und der private Betreiber machte munter weiter:
- Sperrmüll und hausähnliche Abfälle 1983;
- Phenole und Kupfer 1992;
- Metalle und Giesserei-Sande 1992;
- radioaktiver Bodenaushub und Schutt vom Buchler-Gelände 1999;
- belasteter Aushub aus dem Schlosspark (ECE) 2005;
- BMA-Schotter und Schutt 2006.
So kamen über die Jahre ca 2 Mio. Kubikmeter Abfall in und auf der ehemaligen Tonkuhle zusammen ...
... ein Riesengeschäft für die Grundstückseigentümer bzw. Betreiber, eine biologische Zeitbombe für die Natur und die Stadt.
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Duffer


Alter: 18
Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 718
Wohnort: im zentrum der macht Stadtteil: Bitte auswählen

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Verfasst am:
15.04.2008, 18:07 (Kein Titel) |
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Zitat: (...)
- belasteter Aushub aus dem Schlosspark (ECE) 2005
(...)
Also entweder, ist dieser Aushub "gefährlich", und du musst froh sein, dass er endlich versiegelt ist oder aber du bleibtst bei der Meinung, dass der Schlosspark die Lebensqualität der Innenstadt gesteigert hatte und dieser dann wohl eher wenig belastet war.
Das in der Liste so ein Punkt auftritt, dass lässt mich an der ganzen Liste zweifeln. Genauso der "radioaktive Schutt vom Buchler Gelände". Haben die nicht Phenol produziert?
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Stadtmensch

Alter: 40
Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 169
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Verfasst am:
15.04.2008, 18:51 (Kein Titel) |
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Was wurde denn heute im Rat dazu berichtet?
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Hach

Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 292
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Verfasst am:
15.04.2008, 19:51 (Kein Titel) |
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Haanrich


Anmeldungsdatum: 07.10.2006
Beiträge: 234
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Verfasst am:
15.04.2008, 21:43 (Kein Titel) |
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« Duffer » hat folgendes geschrieben: Zitat: (...)
- belasteter Aushub aus dem Schlosspark (ECE) 2005
(...)
Also entweder, ist dieser Aushub "gefährlich", und du musst froh sein, dass er endlich versiegelt ist oder aber du bleibtst bei der Meinung, dass der Schlosspark die Lebensqualität der Innenstadt gesteigert hatte und dieser dann wohl eher wenig belastet war.
Das in der Liste so ein Punkt auftritt, dass lässt mich an der ganzen Liste zweifeln.
@Duffer,
das ist sicher eine sehr heterogene Liste. Da ist ja zum Beispiel auch Sperrmüll mit dabei, und zumindest der Sperrmüll, in dem ich lebe oder gelebt habe ist auch nicht so dolle belastet, dass ich da gleich tot umfalle oder umgefallen bin - bei Andern mag das anders sein.
Zum Schlosspark gab es ein Schadstoffgutachten von Wilbers & Oeder, die dort 20 Kleinrammbohrungen und 3 tiefere Bohrungen gemacht hatten. Das Gutachten fiel wirklich nicht besonders alarmierend aus, ich zitiere: "Deutlich erhöhte ... Gehalte ... wiesen nur die AOX-Summenkonzentrationen aller Proben auf. Zur Klärung des Sachstands werden hier weitere Untersuchungen - Überprüfung der stark mit Huminstoffen angereichertern Schichten des Geogens durch AOX-Analysen im Feststoff bzw. ggf. ergänzende Grundwasseruntersuchungen - empfohlen."
Dann ist es ja in der Regel aber so, dass man auch leichter belasteten Boden von unbelastetem Boden trennt und extra entsorgt, damit der nicht etwa in Kindersandkästen landet, damit die Kleinen dann den Schadstoff aus dem Sand lutschen und so den Grund reinigen.
Dass sie da noch Fuhren aus dem Schlosspark-Aushub draufgepackt haben, zeigt doch erst einmal einfach, wie lange da noch ?wer-weiß-genau-was-sonst-noch? deponiert worden ist. Denn kontrolliert wurde doch offenbar nur sehr mangelhaft.
Haanrich
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Peter

Alter: 18
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 1236
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Verfasst am:
16.04.2008, 08:55 gigantische Sondermülldeponie mit Freifahrtsschein |
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« Stadtmensch » hat folgendes geschrieben: Was wurde denn heute im Rat dazu berichtet?
Der Stadtbaurat Zwafelink machte auf Vorhaltung die Aussage, die Stadt selbst sei nicht als "Zustandsstörer" im Sinne des Umweltrechtes anzusehen.
Das deckt sich allerdings nicht mit früheren Aussagen der Verwaltung, die genau darauf hingewiesen haben. Weil es seitens der Stadt seit 1973 versäumt worden ist, die alte Müllkippe abzudichten und zusätzlich zur Nachsorge käuflich zu erwerben, nutzte der Eigentümer ab 1973 erst die Restgrube und dann das Gelände weiterhin als "Müllstapelplatz".
Nun kann er sich darauf berufen, daß die Stadt seinerzeit aus eigener Müllablagerung eine Freistellung von jeglichem Haftungsrisiko gegenüber dem jeweiligen Eigentümer vertraglich ausgesprochen hatte. Dies war in den letzten 30 Jahren der Freifahrtsschein, aus einer ehemaligen Tunkuhle erst (durch die STadt) eine Müllkippe und danach eine gigantische, wilde Sondermülldeponie zu machen ... und die Stadt haftet aus altem Vertrag der ehemaligen städtischen Müllkippe als "Zustandsstörer" ...
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BSler01

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Anmeldungsdatum: 18.11.2006
Beiträge: 870
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Verfasst am:
16.04.2008, 11:36 (Kein Titel) |
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_________________ Der o.g. Text ist meine Meinung zu diesen Themen. Ich formuliere meine Texte manchmal ironisch, sarkastisch oder überzogen.
1984 war nicht als Anleitung gedacht!
Zuletzt bearbeitet von BSler01 am 14.06.2013, 20:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Kai


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Anmeldungsdatum: 29.09.2006
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Verfasst am:
16.04.2008, 20:42 (Kein Titel) |
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http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/8302646
nvestor könnte neuen Bauantrag für Millennium-Berg stellen
Stadt deutet Möglichkeit zur Beseitigung des illegalen Zustandes an – Grüne: Bebauungsplan einstellen
Von Ralph-Herbert Meyer
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Die Stadt schließt das nachträgliche Legalisieren des viel zu groß geratenen Millennium-Berges nicht aus.
Während der gestrigen Ratssitzung deutete Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink die Möglichkeit eines neuen Bauantrags für den Betreiber der Bauschuttdeponie als Lösung des derzeit illegalen Zustands an.
In einer Erklärung der Stadt im Zusammenhang mit einer aktuellen Anfrage der Linksfraktion wird aus einem Sitzungsprotokoll zitiert: "Herr Zwafelink erläutert anhand des Profilschnittes vom 27. August 2007, dass die Überschreitung der Aufschüttung hinsichtlich Höhe und Volumen so wesentlich ist, dass man von einer mehrere 100 000 Kubikmeter großen Abweichung gegenüber der ursprünglichen genehmigten Planung ausgehen kann."
Der Antrag der Linken, der einen Rückbau des Millennium-Berges und der illegal angelegten Parkplätze in unmittelbarer Nähe fordert, wurde auf Bestreben der CDU mit Unterstützung der FDP in den Planungs- und Umweltausschuss verwiesen. Es wurde darauf verwiesen, dass der Betreiber der Deponie aufgefordert worden sei, Gutachten beizubringen. "Die Frist läuft in einigen Tagen ab", hatte Zwafelink erklärt.
Es stehen neben einem Fachgutachten zur Beeinträchtigung des Landschaftsbildes auch ein landschaftspflegerischer Begleitplan, ein Entwässerungskonzept sowie eine Massenermittlung mit Volumen der genehmigten und tatsächlichen Größe aus.
Die Deponie war auch wegen bekanntgewordener Asbestfunde in der Vergangenheit erneut in den Fokus geraten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Stadt erklärte, dass Schadstoffe entgegen einer Darstellung der Linken sehr wohl an Ergebnissen der Sickerwasserproben erkennbar seien. Niederschlagswasser sickere durch die Altdeponie und die Aufschüttung und werde in seiner Mischung geprüft.
Die frühere Tonkuhle war von 1961 bis 1973 mit Hausmüll der Stadt gefüllt worden. Der Bauschutt wurde seit 1995 aufgehäuft, bis die Stadt kürzlich einen Baustopp verhängte.
Die Grünen stellten darüber hinaus den Antrag, den Bebauungsplan Millennium einzustellen. Darin heißt es, dass aus der Deponie ein Freiluft-Theater werden soll. In der Begründung heißt es: "Der Besitzer des Schuttbergs am Madamenweg hatte ursprünglich ambitionierte Pläne. Doch realisiert wurden bislang lediglich eine nicht dem Genehmigungsstand entsprechende Bauschuttdeponie und eine an Industriebauten erinnernde Festhalle. Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit dem Investor ist der Bau der angedachten Freiluft-Arena aus unserer Sicht illusorisch geworden und auch nicht mehr wünschenswert."
Auch dieser Antrag wurde auf Bestreben der CDU in den Fachausschuss verwiesen.
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Haanrich


Anmeldungsdatum: 07.10.2006
Beiträge: 234
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Verfasst am:
17.04.2008, 21:15 (Kein Titel) |
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« Kai » hat folgendes geschrieben: Die frühere Tonkuhle war von 1961 bis 1973 mit Hausmüll der Stadt gefüllt worden. Der Bauschutt wurde seit 1995 aufgehäuft, bis die Stadt kürzlich einen Baustopp verhängte.
Zwei "Kleinigkeiten" zu diesem Bericht.
... von 1961 bis 1973 wurde die alte Tonkuhle mit Hausmüll gefüllt ...
Wenn man die Liste von dem, was da sonst noch so mit aufgefüllt wurde, liest, dann geht dieser Bericht schon gegen Treu und Glauben, das ist eine fast schon kriminelle Berichterstattung. (Man will ein Haus kaufen und fragt den Makler, ob denn noch alles gut in Schuss sei. Der Makler erzählt überaus ehrlich: "Die Haustür quietscht etwas, ... " vergißt aber darauf hinzuweisen:
- dass man gleich in den Keller fällt wenn man in die Haustür eintritt,
- dass da auch kein richtiges Dach mehr drauf ist ...
- usw.
Dann ... man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen, dass dies hier keine Sache für die Umweltpolizei ist, sondern eine Angelegenheit des Bauamtes. Ganz offiziell ist das hier ein Amphitheater, das im Übereifer architektonischer Schöpfungslust etwas zu groß geworden ist - kann ja mal vorkommen.
Es ist eine Sache, wenn man ein Schloss nicht von einem Kaufhaus unterscheiden kann - Schwamm drüber!
Wenn man aber einen Theaterbau nicht mehr von einer Müllkippe unterscheiden kann, dann - na dann - ist man in .... ????
fragt sich
Haanrich
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Peter

Alter: 18
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 1236
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Verfasst am:
18.04.2008, 09:26 harmonisches Jahrtausend-Kunstwerk ? |
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« Haanrich » hat folgendes geschrieben: - ...
Ganz offiziell ist das hier ein Amphitheater, das im Übereifer architektonischer Schöpfungslust etwas zu groß geworden ist - kann ja mal vorkommen.
...
Haanrich
es geht um einen baurechtswidrigen Zustand und es geht um einen Umwelt-Skandal erster Güte:
Natürlich verlagert sich das Verwaltungs-Interesse auf ersteren Problemkreis, während beim Umwelt-Problem das buchstäbliche Gras drüber wachsen soll.
Von wegen Mülleinlagerung seit 1995 ? Stimmt doch gar nicht... durchgängig wurde abgekippt, vor allem auch in den 80er Jahren, es trat deswegen soviel belastete Brühe aus den Ablagerungen aus, daß ein ständiges Krisen-Management gegen überschwappendes Sickerwasser, Kontaminationen und übelste Gerüche entstand.
Höhepunkt war dann eine Eil-Verfügung des Umweltamtes Anfang 1993 zur Gefahrenabwehr:
Mit Datum 28.1.1993 existiert z.B. eine Verfügung vom Umweltamt mit Anordnung zum sofortigem Vollzug an das Tiefbauamt,
"... ab sofort das Sickerwasser aus der Deponie in die städtische Kanalisation aufzunehmen" und vorher durch regelmäßige Proben eine Vorbehandlung vorzunehmen: Es heißt weiter wörtlich:
Zitat: "Aus dem Bereich der früheren Deponie tritt Sickerwasser aus, das über Fanggräben in weitere Gräben gelangt. Dieser Sachverhalt ist schon seit längerem bekannt, ohne daß eine wirksame Abhilfe geschaffen werden konnte.
Weitere Verunreinigungen der Oberflächengewässer mit erheblichen Auswirkungen auf die Flora und Fauna und unter Umständen bei Nutzung des Oberflächenwassers auf die menschliche Gesundheit sind nicht länger vertretbar.
Die sofortige Vollziehung der Maßnahme mußte daher auch im öffentlichen Interesse angeordnet werden."
Mülldeponie-Nachsorge sieht allerdings anders aus. Das Hauptproblem wurde nicht angegangen, nämlich, die weitere Anlieferung und Verbuddelung der gesamten Palette von organischen und anorganischen Schadstoffen, die nicht mal für eine Hausmülldeponie zugelassen wären.
Stattdessen wurde eine Baumaßnahme für ein Amphietheater 1994 kreiert und munter weiter verbuddelt.
Politik und namhafte Architekten gaben sich dafür her. In einer Architekturzeitschrift wurde der inzwischen zur stattlichen Höhe angewachsene Milleniums-Hügel zum harmonischen Architektur- Jahrtausend-Kunstwerk umdefiniert:
Zitat: Landschaft für Mensch und Kunst
Kunst, Vergnügen und Kultur
Das kreisförmige Aktionshaus mißt 120 m im Durchschnitt, befindet sich in einer Hangmulde und fügt sich in seiner Architektur harmonisch in die Landschaft ...
... Die Erfüllung aller Wünsche basiert auf dem Auftürmen großer Mengen von unbelastetem Bauschutt und Boden, der zu einem eindrucksvollen Relief modelliert wird ... höchster topographischer Punkt Braunschweigs ... freier Blick ...
Unter den Sternen sind alle gleich
http://www.millenium-braunschweig.de/Chronik.html
Wer wollte sich angesichts solcher Visionen da noch mit Sickerwasser befassen ...
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